Ja zu mehr Ganztagsschulen – bessere Voraussetzungen und Anreize schaffen

„Ganztagsschulen haben in vielerlei Hinsicht eine große Bedeutung“, sagt der schulpolitische Sprecher der CDU-Stadtratsfraktion, Daniel Beiner, „nicht nur für unterrichtliche Inhalte, sondern beispielweise auch für die Förderung schwächerer wie auch stärkerer Schülerinnen und Schüler, zur Stärkung sozialer Kompetenzen, zur Einbindung sportlicher und kultureller Aspekte, aber auch zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus Sicht der Eltern.“

Die Schulverwaltung Ludwigshafens führe schon lange mit den Grundschulen Gespräche und bestärke sie, sich auf den Weg zu machen, eine Ganztagsschule zu werden. Dennoch sei nur ein sehr geringer Teil der städtischen Grundschulen bisher dazu bereit gewesen. Mögliche Gründe dafür können Verunsicherungen sein, bauliche Hürden wie z.B. die Errichtung von Mensen oder auch negative Vorbilder.

„Ich nehme jedoch wahr, dass wir kommunalpolitisch in großem Konsens die Anzahl von Ganztagsschulen konsequent steigern wollen“, so Beiner weiter. „Voraussetzung ist für uns als CDU, dass letztendlich die Schulgemeinschaft einen entsprechenden Beschluss fasst und dieser nicht „von oben herab“ erzwungen wird. Wir setzen weiter auf Einvernehmen und stehen gerne bereit, die Schulen nach unseren Möglichkeiten dabei zu unterstützen. Den Ganztagsschulen kommt bei dem kommenden Ganztagsförderanspruch eine wichtige Rolle zu. Daher müssen die Anreize für die Schulen deutlich erhöht werden, sowohl strukturell, aber auch vor Ort in der praktischen Umsetzung. Gelingen könnte dies unter anderem durch eine stärkere Einbindung der städtischen Musikschule und der Stadtbibliothek, Freizeiteinrichtungen, von Sport- oder Kulturvereinen und anderen geeigneten außerschulischer Institutionen und Partner.
Wir sollten hierbei neue, kreative Wege und Ansätze einbinden, um erfolgreicher zu sein als bisher. Als CDU erhoffen wir uns durch ein langfristiges, aber auch für die Schulen flexibles Konzept neue Partnerschaften, von denen letztlich alle Beteiligten profitieren. Ein solches Konzept kann auch extern entwickelt und begleitet werden. Auch individuelle und an die betroffene Schule angepasste kreative Modelle sind denkbar.
Einen besonderen Stellenwert sehen wir im Zusammenhang mit Ganztagsschulen auch bei der schulischen Sprachförderung, deren Stärkung wir seit langem fordern und bei der wir im Grundschulbereich nach wie vor einen hohen Bedarf sehen.“

„Strukturelle Hindernisse zu beseitigen, kann aber keine ausschließliche Aufgabe der Stadt als Schulträgerin sein, sondern muss vom Mainzer Bildungsministerium als zuständige Instanz geregelt werden“, ergänzt die Ludwigshafener Landtagsabgeordnete Marion Schneid, die selbst seit vielen Jahren mit den betroffenen Schulen in Kontakt steht. „Auf Landesebene müssen Fragen bezüglich der Unterrichtsversorgung, einer Doppelbesetzung in Klasse 1, einer Rhythmisierung des Tagesablaufs oder auch generell eines verpflichtenden Ganztagsbesuchs diskutiert und organisiert werden, damit der Ganztagscharakter auch seine bestmögliche Wirkung erzielen kann und über eine reine Betreuungseinrichtung hinausgeht. Dazu bedarf es z.B. auch deutlich mehr zugewiesene Lehrerwochenstunden, pädagogische Fach- und weiteres Ganztagspersonal und eine massive Unterstützung im Schulbaubereich“, so Schneid weiter.

„Wichtig ist, dass die Schulen dabei Planungssicherheit haben, bevor sie sich auf den Weg machen Ganztagsschulen zu werden und nicht darauf hoffen müssen, dass sich im Nachhinein Vieles ergibt. Auch diese Sicherheit schafft Vertrauen in das Konzept.
Insgesamt könnten verschiedene Maßnahmen die Akzeptanz in der Elternschaft, bei den Schülerinnen und Schülern sowie in den Lehrerkollegien und anderen Beschäftigten erhöhen und die Schulgemeinschaft insgesamt bestärken“, hoffen Schneid und Beiner.