9-Euro-Ticket: Strohfeuer Ressourcen für den ÖPNV werden verbrannt
Die Bundesregierung plant die Einführung eines Sondertickets, des sog. 9-Euro-Tickets für den Nahverkehr und ÖPNV in einem Aktionszeitraum von Juni bis August. Das Ticket gilt einen Monat und kostet 9 Euro. Es soll die Bürger entlasten im Hinblick auf die gestiegenen Kosten für Mobilität, insbesondere des Kraftstoffs.
„Man kann nur den Kopf schütteln. Das 9-Euro-Ticket bürdet den ÖPNV-Trägern sehr hohe Risiken und Kosten auf. Der Nutzen für die Arbeitnehmer ist vergleichsweise gering, da der Aktionszeitraum genau in die Ferienzeit fällt,“ bewertet der Vorsitzende der CDU Stadtratsfraktion Dr. Peter Uebel die Pläne der Bundesregierung. „Die ÖPNV-Unternehmen müssen einen zusätzlichen Tarif schaffen, die Fahrscheinautomaten aktualisieren und die Kosten erfassen. Außerdem besteht das Risiko, dass Stammkunden ihre Abos kündigen. Das ist zusätzlicher Aufwand, der ausgeglichen werden muss“. Die Unternehmen des ÖPNV erholen sich gerade von den Folgen der Pandemie. Sie waren stark durch die Pandemie belastet. Die Träger des ÖPNV mussten verschärfte Hygienekonzepte umsetzen und hatten dramatische Einbußen bei den Fahrgastzahlen zu verkraften. Die steigenden Preise für Energie belasten zusätzlich.
Der Bund stellt zusätzliche Mittel für das 9-Euro-Ticket in Höhe von 2,5 Mrd. Euro zur Verfügung. „Die Frage ist, ob das Geld nicht besser eingesetzt werden könnte. Z. B. für einen weiteren Ausbau des ÖPNV, neue Strecken und neue Fahrzeuge. Das würde am Ende mehr Bürger überzeugen umzusteigen. Das 9-Euro-Ticket ist ein Strohfeuer, leider ohne nachhaltige Wirkung.“